DIE  VÖLKER  DER  ELFEN
 

Alvida, die Schülerin: "Meister, was ist der Ursprung der Elfen?"
Rohal der Weise: "Der Ursrung der Elfen ist ein unenthüllbares Geheimnis,
doch liegt er nicht im Dunkel, sondern im Licht."


Eines der geheimnisvollsten Völker Aventuriens ist zweifellos das der Elfen. Nur wenigen Menschen war es bislang vergönnt, einen Einblick in die wundersame Welt der Elfen zu bekommen. Viele Geheimnisse, Rätsel und Fragen, die die Elfen zum Teil selbst nicht erklären können, machen sie zu einem faszinierendem, ja beinahe übernatürlichem Volk. Neben anderen Urvölkern, wie etwa Zwerge oder Echsenmenschen, haben sie die Geschichte des Kontinents von den Drachenkriegen vor etwa 10.000 Jahren über die ersten Ansiedlungen der Menschen bis in die Gegenwart miterlebt.

Aufgrund ihrer besonders friedliebenden, naturverbundenen Lebensart wurden sie von Orks (fialgra), Goblins (gobianoi) und den Menschen (talar) immer weiter zurückgedrängt. Während sie einst ihre Siedlungen bis in den Süden besaßen - ihre südlichste Stadt Tie'Shianna soll mitten in den heutigen Wüste Khom gelegen haben - bleibt ihnen heute nur das Gebiet nördlich der Salamandersteine, um in Ruhe und Frieden zu leben. Heute leben noch etwa 12.000 AUELFEN (biunfeya), 6.000 WALDELFEN (lairfeya) und 2.000 FIRNELFEN (grinfeya) sowie 600 Steppenelfen in Aventurien; manche von ihnen haben ihre angestammte Heimat verlassen und leben in Menschensiedlungen wie Donnerbach oder Gerasim am Oblomon. Doch nur in den tiefsten Wäldern der Salamandersteine oder im Yeti-Land im hohen Norden kann sich ihre Lebensart entfalten...


Die Elfen sind in drei große Völker aufgeteilt, die ihrerseits wieder aus zahlreichen Clans, Sippen und Familien bestehen. Die Völker leben weitgehend unabhängig voneinander in ihren jeweiligen Stammgebieten. Selten trifft man sie zusammen an. Lediglich einige Auelfen sind bestrebt, das gemeinsame elfische Kulturgut zu wahren, um so wieder eine Einheit unter den Elfen zu schaffen...


Das zahlenmäßig größte Volk ist das der AUELFEN. Etwa 12.000 Auelfen leben in Aventurien, um die 3.500 davon haben sich in Siedlungen der Menschen niedergelassen. So kommt es bisweilen auch vor, daß Menschenblut in ihren Adern fließt. Ihren ursprünglichen Lebensstil findet man heute nur noch im Norden Aventuriens: Am Oblomon haben sich neben Waldelfen auch zahlreiche Auelfen angesiedelt. Die nahegelegenen Handelsposten der Norbarden, wie Gerasim oder Oblarasim, dienen als Orte für Tausch und Handel. Aber auch an anderen Flüssen des Nordens, namentlich Frisund und Letta, kann man Dutzende der Pfahlbauten finden. Dabei suchen sie vor allem den Schutz des Wassers. Sie verstehen es, ähnlich ihren Brüdern in den Wäldern, ihre Häuser mit allerlei Pflanzenwerk zu schmücken, so daß man von der Ferne den Unterschied zur Natur (Wasserflächen, Schilf, Bäume und Hügel) nur mit Mühe erkennt. Die Zivilisiertesten unter den Auelfen haben in der Vergangenheit wesentlich dazu beigetragen, das Verhältnis zwischen Menschen und Elfen deutlich zu verbessern. Das geht sogar soweit, daß magisches Wissen ausgetauscht wird. Gerade die Magierakademien im Norden Aventuriens, die sich der Grauen Gilde angeschlossen haben, arbeiten intensiv mit den Elfen zusammen. Beträchtliches Gedankengut der Elfenvölker wurde so den Menschen zugänglich gemacht: Man denke zum Beispiel an den BALSAM SALABUNDE oder den Kampfzauber BLITZ DICH FIND, die eigentlich zum Allgemeingut eines jeden Zauberkundigen gehören sollten.


Elfe in den Tiefen der Wälder Es gibt von den WALDELFEN heute etwa 6.000. Auch unter ihnen gibt es einige wenige - an die 100 mögen es wohl sein - die den Weg in die Menschenstädte gefunden haben. Gerasim und Kvirasim zählen zu den bedeutendsten waldelfischen Siedlungen. Die anderen jedoch bevorzugen ein zurückgezogenes Leben tief im Inneren der Wälder der Salamandersteine fernab jeglicher menschlicher Zivilisation. Es gibt sogar Waldelfenstämme, die noch nie einen Menschen zu Gesicht bekommen haben. Gleichwohl hat auch bislang kein Mensch je die geheimnisvollen Jagdgründe der Waldelfen erblickt... Hier wohnen sie in ihren wundersamen Behausungen aus lebendem und grünem Holz. Kunstvoll geformt und geschmückt dienen die Bäume und Pflanzen für ganze Elfensippen. Die Elfen einer Sippe bauen gemeinsam solche Baumhäuser, währenddessen musiziert, gesungen und gelacht wird; die Pflanzen scheinen sich dabei wie von selbst in die gewünschte Form zu bringen. Die Waldelfen sind die typischen Jäger und Sammler. Sie nutzen alles, was der Wald an Kräutern, Beeren und Jagdwild bietet. Jedoch sind sie stets darauf bedacht, nur soviel zu nehmen, wie sie auch wirklich benötigen. Eine Jagd aus Spaß, Sport oder gar Mordlust, wie es mancherorts bei den Menschen zu beobachten ist, ist ihnen dagegen völlig fremd. Vielmehr jagen sie schwache Tiere und bemühen sich, ein Tier mit einem guten Schuß oder Wurf schnell und ohne Schmerzen zu töten...


Die FIRNELFEN sind wohl das geheimnisvollste und fremdartigste Volk unter den Elfen. Etwa 2.000 haben ihre Heimat im ewigen Eis. Nur gelegentlich im Sommer sieht man einige in nivesischen oder norbardischen Siedlungen, in denen sie Waren tauschen, wie beispielsweise Pelze von allerlei Getier, kunstvolle Elfenbeinschnitzereien oder wunderschöne Halsketten aus Bernstein.




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Brief an den Statthalter Letzter limbischer Applicatus: 2001-04-13, Ariston C. vom Rabenstein
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