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HELEONSBERG         
 


Heleonsberg mit Residenz Donnerhall und Donnerbach
ALLGEMEINE  INFORMATIONEN

Der schroff aufragende Heleonsberg erhebt sich bis zu knapp 80 Schritt und stellt nach Westen und Nordwesten hin die natürliche Grenze der Stadt dar. Der Untergrund besteht aus hartem Kalkgestein, der für die Region um die Salamandersteine eigentlich untypisch ist. Auf dem Gestein wachsen nahezu keine Pflanzen - nur vereinzelt haben sich Moose und Flechten gebildet. Das Innere des Berges ist mit zahlreichen und größtenteils unerforschten Tropfsteinhöhlen und Rissen durchzogen. Bislang konnte eine recht ergiebige Erzmine entdeckt und erschlossen werden: Der Eingang zum Stollen befindet sich am südöstlichen Fuße des Berges. An der Westflanke des Berges stürzt der Donnerbachfall gut 60 Schritt in die Tiefe.

Seinen Namen verdankt der Berg dem Rondrageweihten Heleon, der im Jahre 650 vor Hal die Kavernen hinter dem Donnerbachfall entdeckte und der Göttin Rondra einen der größten Tempel Aventuriens errichtete. Heleons Nachfahren erbauten oben auf dem Felsplateau die Residenz Donnerhall zu Donnerbach. Die Fürst-Erzgeweihten, wie sich die Rondrianer fortan nannten, legten beim Bau der Kalksteinfestung weniger Wert auf Pracht und Schmuck, sondern konzentrierten sich damals darauf, ein Bollwerk gegen befürchtete Angriffe priesterkaiserlicher Truppen zu erschaffen. Obwohl schon bald die Schreckensherrschaft der Priesterkaiser beendet war, beließ man es - sich der Tradition verpflichtet fühlend - bei dieser effektiven Trutzburg. Die Tempelchronik legt die Fertigstellung der Residenz in das Jahr 580 vor Hal.


RESIDENZ  DONNERHALL

Zur Residenz führt heute ein knapp drei Schritt breiter Weg, auf dem bequem ein Ochsenkarren oder eine Pferdekutsche Platz hat. Von diesem Weg zweigt ein schmaler Fußpfad ab, über den man zum Rondratempel gelangt. Der Pfad hat so seine Tücken. Zum einen ist er sehr steil, obwohl er sich schon in zahlreichen Windungen nach unten zieht. Zum anderen bedecken viele Kieselsteine und kleinere Gesteinsbrocken den Boden, so daß man leicht - insbesondere bei Regenwetter - ausrutschen kann. Doch der Weg lohnt sich, wenn man bedenkt, daß der Pfad direkt in eines der größten Heiligtümer der Rondrakirche führt! Weiter südlich überspannt eine Steinbrücke den Donnerbach in schwindelerregender Höhe. Sie muß man passieren, wenn man die Straße gen Olat und Trallop nimmt. Schon so mancher hat sich hier wegen einer kleinen Unaufmerksamkeit (oder gar willentlich?!) zu Tode gestürzt...

Folgt man hingegen dem breiteren Weg, erreicht man kurze Zeit später den Eingang der Residenz: Das Eingangstor stellt eine Kombination aus Fallgitter und schwerem, doppelflügeligem Eisenportal dar. Glaubt man der Tempelchronik, so hatte man sich bei der Errichtung der Festung zunächst für ein einfaches Fallgitter entschieden, das sich schnell hochziehen und herunterlassen läßt. Im Zuge der weiteren Erschließung der Erzmine und der Ansiedlung von Eisengießern und Schmieden beschlossen die Fürst-Erzgeweihten, die Verteidigungsanlage zu verstärken, und setzten hinter das Gitter das Eisentor, welches auf der Innenseite zusätzlich noch durch einen querliegenden Holzbalken gesichert wird. In Friedenszeiten ist der Eingang tagsüber stets geöffnet. Mit Einbruch der Dunkelheit wird nur das Eisentor geschlossen, während das Fallgitter in der Regel hochgezogen bleibt. Das Tor ist Bestandteil des trutzigen Wachhauses. Das Wachhaus beherbergt im Erdgeschoß neben der Stube für die wachhabenden Geweihten noch eine kleine Waffenkammer. Das Obergeschoß, das vom Innenhof aus über eine hölzerne Treppe erreicht werden kann, besteht aus einem einzigen Raum: In der Mitte befindet sich eine wuchtige Winde, mit der das Gitter hochgezogen wird. In der südwestlichen Ecke steht auf einer Feuerstelle ein großer Kessel, in dem im Angriffsfall Pech heißgemacht werden kann. Nach außen hin weist das Obergeschoß als einzige Öffnungen eine große Pechnase und vier Schießscharten auf, in die Wand zum Innenhof sind drei vergitterte Fenster eingelassen.

Im Innenhof angelangt hat man einen Überblick über sämtliche Gebäude von Donnerhall. Im Westen wurde das langgezogene, zweistöckige Haupthaus in die Festungsmauer integriert - wohl wissend, daß an dieser Seite der Berg am steilsten ist. Im Haupthaus befinden sich die Unterkünfte der Geweihten, Gästezimmer, zwei große und mehrere kleine Fechtsäle, eine geräumige Küche mit Vorratskammer, die persönlichen Gemächer der Fürst-Erzgeweihten sowie ein paar Verwaltungsräume. Im südlichen Teil des Innenhofes sind in dem L-förmigen Gebäude die Stallungen und in einem kleineren Haus aus Bruchstein das Gesinde untergebracht. Auf dem Innenhof selbst werden zu jeder Jahreszeit und meist bei jedem Wetter die militärischen Übungen abgehalten. Die Größe des Platzes erlaubt es, Übungen mit Pferd und Streitwagen einzubeziehen sowie bestimmte Formationen zu exerzieren.

Das runde Gebäude im Osten stellt das geistliche Zentrum der Residenz dar und dient bei feierlichen Anlässen als Versammlungsort, Fest- bzw. Audienzsaal sowie als Repräsentationsstätte. Der etwa 15 Schritt hohe kuppelförmige Bau wird von vier schlanken Türmchen, die weit in den Himmel ragen, eingerahmt. Die Spitze der Kuppel ziert ebenfalls ein kleines Türmchen. Der runde Saal im Innern wird von einem Säulengang umgeben. An der Außenwand sind zwischen hohen, schmalen Fenstern Gemälde mit vergangenen Fürst-Erzgeweihten oder berühmten Geweihten zu sehen. Die Säulen sind mit ausgedienten Waffen und Schilden geschmückt. In der Mitte steht etwas erhöht ein marmorner Altar, dessen Seiten Reliefs aus der rondrianischen Glaubenswelt zieren. Zu den Türmen im Nordosten und Südosten gehen Türen ab, die im Regelfall verschlossen sind. Im Südostturm ist eine kleine Sakristei untergebracht, während man vom Nordostturm aus die unterirdische Waffenkammer erreicht. Von der Waffenkammer führt ein weiterer Gang zum Haupthaus. Man munkelt sogar, daß es von dort aus möglich sein soll, über geheime Gänge und Grotten zum Tempel selbst zu gelangen. Dieses Wissen dürfte allerdings nur den Geweihten bekannt sein!




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Brief an den Statthalter Zurück in die Innenstadt Letzter limbischer Applicatus: 2001-04-13, Ariston C. vom Rabenstein
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