VON DEN LIEDERN DER ELFEN

Ein Elf, der die Zaubermelodie erklingen lassen will, muß dazu stets einen ruhigen, möglichst abgeschiedenen Ort aufsuchen, wo er sich in Ruhe auf das Lied einstimmen kann. Um mit einem Lied einen Zauber zu bewirken, muß ihm eine Probe auf das Talent Musizieren oder das Talent Singen (oder beide) gelingen, die je nach Melodie erschwert sein kann.

Das Sorgenlied:

Zu der angestimmten Melodie singt der Elf Fragen an eine umsorgte Person, der er wohlgesonnen ist. Mit Hilfe des Liedes kann der Elf feststellen, ob diese Person gesund, krank oder gar tot ist; ob sie sich an einem sicheren Ort oder in Gefahr befindet usw. Die befragte Person kann jedoch viele hundert Meilen vom Sänger entfernt sein.
  • Dauer: etwa 15 Minuten
  • Proben: Musizieren +2, Singen +2
  • Kosten: 5 ASP

Die Zaubermelodie:

Der Elf versetzt sich mittels der Melodie in einen Trancezustand, der ihn in Einklang mit den astralen Strömungen bringt, die ihn umgeben. Wenn er aus dieser Trance erwacht, fühlt er sich in seinen magischen Fähigkeiten gestärkt: Während der nächsten Stunde sind alle Zauberproben um 3 Punkte erleichtert.
  • Dauer: etwa eine halbe Stunde
  • Proben: Musizieren +4, Singen +2
  • Kosten: 9 ASP

Das Friedenslied:

Während der Elf dieses Lied spielt, entsteht um ihn herum eine Zone des Friedens, in der Kampfhandlungen für alle intelligenten Lebewesen unmöglich sind und auch niemand Lust an aggressivem Verhalten hat. Ja, selbst Tiere verlieren ihre Angriffslust und lassen sich ruhig nieder. (Bedauerlicherweise wissen weder Dämonen noch Untote die Kunst zu schätzen und zeigen sich wenig beeindruckt)
  • Dauer: stündlich eine Probe zur Aufrechterhaltung
  • Probe: Musizieren +5 je Stunde
  • Kosten: 10 ASP pro Stunde
  • Reichweite: 100 Schritt Radius um den Elfen

Windgeflüster:

Mit diesem Lied fängt der Elf eine Reihe von Eindrücken auf, die vom Wind an ihn herangetragen werden. Dabei handelt es gleichermaßen um reale wie auch visionäre Bilder, Töne und Stimmungen, die jedoch in keinem Zusammenhang miteinander stehen müssen. Der Zauber vermittelt dem Musizierenden kein konkretes, zusammenhängendes Bild, sondern eher ein breites Spektrum verschiedenster Details. Was der Wind dem Elfen flüstert, entscheidet der Meister. Alle Eindrücke können nur aus der Windrichtung aufgenommen werden, was insbesondere bei sich drehendem Wind ein verzerrtes Gesamtbild ergibt. Je länger der Elf das Lied anstimmt, desto dichter webt sich ein greifbares Ganzes seiner Eindrücke.
  • Dauer: pro Spielrunde eine Probe zur Aufrechterhaltung
  • Probe: Musizieren, die jede Spielrunde um 2 Punkte erschwert wird; bei Mißlingen einer Probe reißt die Wirkung ab, und der Elf wirkt den gesamten nächsten Tag verstört (KL -2, IN -2)
  • Kosten: 3 ASP pro Spielrunde

Das Lied der Lieder:

Mit diesem Lied gelingt es dem Elfen, Melodien von unirdischer Komplexität und Schönheit hervorzubringen: Für je eine Spielrunde, während er das Lied der Lieder spielt, steigt sein Musizieren-Talent um 1 Punkt. Dabei kann der Elf kurzfristig durchaus Talentwerte erreichen, die über 18 liegen. Zudem ergibt jeder Talentpunkt über 18 einen zusätzlichen Charismapunkt für den Musikanten, solange er das Lied der Lieder aufrechterhält. Mit dem Ausklang des Liedes des Liedes sinkt die Musizierkunst des Elfen langsam wieder auf den ursprünglichen Wert.
  • Dauer: pro Spielrunde eine Probe zur Aufrechterhaltung
  • Probe: Musizieren pro Spielrunde; bei Mißlingen einer Probe reißt die Zauberwirkung des Liedes jäh ab und der ganze Zauber scheitert. Darüber hinaus kann sich der Elf in den nächsten 24 Stunden nicht mehr recht auf das Musizieren konzentrieren.
  • Kosten: 5 ASP pro Stunde

Die Erinnerungsmelodie:

Mit der Erinnerungsmelodie stimmt sich der Elf auf eine bestimmte Situation oder Person, um sich Details wieder geistig in Erinnerung zu rufen. Je länger der Elf das Lied spielt, desto eindringlicher und genauer werden seine Erinnerungen, dabei durchlebt er auch die Stimmungen und Gefühle jener Zeit erneut. Wenn sich der Musizierende etwas ganz bestimmtes wieder ins Gedächtnis rufen will, dann legt der Meister fest, wie lange er spielen muß. Dabei sind vor allen Dingen zwei Faktoren bedeutungsvoll: zum einen, wie lange das Ereignis zurückliegt, zum anderen, wie wichtig das Detail in der jeweiligen Situation war. Ist die Erinnerung an eine bestimmte Person geknüpft, dann ist entscheidend, wie lange und gut der Elf diese Person kennt.
  • Dauer: abhängig von der Vorgabe des Meisters
  • Probe: Musizieren, die jede Spielrunde um 1 Punkt erschwert wird; bei Mißlingen einer Probe reißt die Erinnerung jäh ab, und Elf wird einen Tag lang von Kopfschmerzen geplagt, die vor allen Dingen auch sein ganz normales Erinnerungsvermögen beeinträchtigen.
  • Kosten: 5 ASP pro Spielrunde

Daneben gibt es noch das Freundschaftslied, mit dem eine Elfe oder ein Elf nach menschlichem Verständnis eine Art Ehegatten finden kann. Wegen der äußerst hohen Komplexität und der sehr seltenen Anwendung des Liedes wird hier auf eine Darstellung verzichtet...





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Brief an den Statthalter Letzter limbischer Applicatus: 2001-04-13, Ariston C. vom Rabenstein
© 1997-2001 für eigene Texte und Ideen: Sascha Schnetzer